Premiere im ASGSG: Musical-AG inszeniert Momo
(se) 1973 erschien Michael Endes Roman „Momo“, der in den Feuilletons als märchenhafte Parabel auf die Unmenschlichkeit einer Welt verstanden wurde, die unter dem ökonomischen Diktat des Geldes leidet und den Menschen das Wertvollste stiehlt: Zeit. Nachdenklich stimmt diese Geschichte heute deshalb, weil inzwischen deutlich geworden ist, dass die Gefahr, vor der Michael Ende in den politisch bewegten 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts warnte, längst tägliche Realität ist.
Die Ökonomisierung aller Lebensbereiche ist fortgeschritten, Zeitdiebe in vielfacher Form rauben den Menschen die für ein menschenwürdiges Leben wichtige Muße. Die „grauen Herren“ sind allgegenwärtig, wenn die Handys klingeln, die Bildschirme aufleuchten und Bildungspolitiker meinen, mit einer verkürzten Schulzeit auch die Kindheit und Jugend beschleunigen zu müssen.
Dieses aktuelle Thema brachte am 23.02. um 18.00 Uhr die Musical-AG des ASGSG unter der Leitung von Claudia Pampus (Gesamtkoordination), Meike Lackmann (musikalische Leitung), Jutta Hartmer und Annika Schmidt (Regie) in der nicht ganz voll besetzten Aula in einer höchst unterhaltsamen und gelungenen Inszenierung als Musical auf die Bühne.
Hervorzuheben sind die Liebe zum Detail im Bühnenbild, die Disziplin der vielen großen und kleinen Darsteller bei der Bewältigung der vielfältigen Anforderungen. Dass das Musical ein großer Erfolg und mit reichlich Applaus bedacht wurde, ist nicht nur den Leistungen der Hauptdarsteller (Momo: Alex Greine, Gigi: Maya Wischnewski, Beppo: Anca Greine) zu danken, sondern der insgesamt überzeugenden Leistung des ganzen Ensembles, zu dem auch die vielen Helfer hinter der Bühne gehören, die sich in den Umbaupausen mit Umsicht und Tempo als schattenhafte Gestalten auf der Bühne zu schaffen machten.
Insgesamt ein unterhaltsamer Anstoß zum Nachdenken und ein Beispiel für anspruchsvolle Projektarbeit, für die alle Mitwirkenden einen verdienten Applaus erhielten.
